Das deutsche High-Tech-Startup Fusion Bionic, das technische Oberflächen durch lasergestützte Biomimetik ermöglicht, schloss seine erste Seed-Finanzierung mit einem komfortablen siebenstelligen Betrag unter der Führung des Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) sowie des Fraunhofer Technology Transfer Fund (FTTF) und Avantgarde ab Labs Ventures.
Das Dresdner Unternehmen, eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, entwickelt und vertreibt Systeme zur Herstellung bionischer Oberflächen mit patentierten Laser-Mikrotexturierungstechnologien. Die von Fusion Bionic angebotenen Lösungen sind bis zu 100-mal schneller als etablierte Methoden und ebnen so den Weg für Hochleistungsoberflächen in verschiedenen Branchen und ermöglichen selbstreinigende Eigenschaften, Anti-Icing-Eigenschaften, reduzierte Reibung, verbesserte Kontaktleistung und vieles mehr.
„Bisher erfolgt die industrielle Herstellung funktionaler Oberflächen auf Produkten typischerweise durch Beschichtungen oder lithografische Verfahren. Viele technische Oberflächen erfordern jedoch neue Wege, um ihre Leistung zu verbessern, wo herkömmliche Beschichtungen nicht anwendbar sind oder nicht ausreichen, um erfolgreich zu sein. Darüber hinaus sind Green-Manufacturing-Aspekte wie Nachhaltigkeit und Ökologie wichtig, die gleichzeitig wirtschaftlich attraktiv sein müssen. Unser laserbasierter biomimetischer Ansatz bietet völlig neue Freiheitsgrade bei der Oberflächengestaltung mit einer beispiellosen Hochgeschwindigkeit, die neuartige Produkte und Prozesse ermöglicht“, erklärt Tim Kunze, Mitbegründer und CEO von Fusion Bionic.
Während ihrer Zeit bei Fraunhofer haben die Gründer sowohl die technischen Konzepte als auch die Funktionalitäten ihres Ansatzes entwickelt und die Technologie zur Reife gebracht. „Der Einsatz einer einzigartigen, hochmodernen Lasertechnologie ist die nächste Generation von Fertigungslösungen, um biomimetische Oberflächen auf den Markt zu bringen. Wir als Technologiegründerfonds Sachsen haben diese Investitionsrunde gerne geleitet und Fusion Bionic dabei unterstützt, das große Geschäftspotenzial auf internationaler Ebene zu heben. Unsere jüngste finanzielle Zusage spiegelt unseren Glauben an die fortschrittlichen Lösungen des Unternehmens sowie unser Vertrauen in sein hochqualifiziertes, erfahrenes und motiviertes Managementteam wider. Als Teil der lebendigen Gründerszene in Dresden demonstriert Fusion Bionic die Innovationskraft des sächsischen Hightech-Ökosystems.
Thong Le Hoang, Investmentmanager bei FTTF, fügt hinzu: „Fusion Bionic ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Technologie es uns ermöglicht, die komplexen Strukturen der Natur nachzuahmen und von ihren einzigartigen Funktionalitäten zu profitieren. Ihr Konzept der Bionachahmung kann auf verschiedene Industriezweige und vor allem im großen Maßstab angewendet werden. Dies eröffnet großartige Möglichkeiten, bestehende Probleme anzugehen und beispiellose Produkte zu schaffen. Wir glauben, dass Fusion Bionic ein Pionier auf dem Markt für Oberflächenfunktionalisierung ist und das Potenzial hat, unsere Denkweise über Oberflächen zu verändern. Wir freuen uns sehr, das Team in unserem Portfolio willkommen zu heißen und sind bereit, gemeinsam mit ihnen die Welt der Oberflächen zu revolutionieren.“
Das Anfang 2021 gegründete Unternehmen hat bereits ein erhebliches Kundeninteresse mehrerer Industriepartner weltweit geweckt. Kürzlich wurde Fusion Bionic von Heraeus im Rahmen seines Accelerator-Programms 2021 aus über 1800 weltweit aktiven Startups ausgewählt. Die geschlossene Seed-Investition in Fusion Bionic wird die Gründung eines Anwendungszentrums für laserbasierte Oberflächenfunktionalisierung sowie einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Vorhersageplattform vorantreiben, um die Entwicklung von Laserfunktionalitäten zu beschleunigen. „Der Einsatz künstlicher Intelligenz zusammen mit Photonik-Technologie ist ein Schlüsselfaktor für zukünftige Innovationen und wir glauben, dass die Vision von Fusion Bionic einen Eckpfeiler in diesem Bereich setzen wird“, fügt Torsten Hartmann, Mitbegründer und Geschäftsführer von Avantgarde Labs Ventures, hinzu.
Kunze teilte seine langfristige Vision von Fusion Bionic: „Wir sind fest davon überzeugt, dass biomimetische Oberflächen die nächste Generation von Produkten und Prozessen ermöglichen werden, die bereit sind, große globale Herausforderungen wie Wasserversorgung und Energieerzeugung anzugehen. Unser Anspruch ist es, die Zukunft nach bionischen Prinzipien zu gestalten.“
Über den Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS)
TGFS ist ein Eigenkapitalinvestor für wissensbasierte, technologieorientierte Start-ups in Sachsen. Sie ist der führende Start-up-Finanzierer im Freistaat und begleitet Teams sowohl in der Seed- als auch in der Gründungsphase mit Venture Capital und Managementunterstützung. Eine Beteiligung der TGFS eröffnet Portfoliounternehmen den Zugang zu weiteren internationalen Investoren.
Über den Fraunhofer-Technologietransferfonds (FTTF)
Der Fraunhofer-Technologietransferfonds (FTTF) ist Finanzierungspartner für junge Hightech-Unternehmen der Fraunhofer-Gesellschaft. Als starker, unternehmerischer Partner finanziert FTTF Fraunhofer-Start-ups ab der Pre-Seed-Phase und in weiteren Finanzierungsrunden mit zusätzlichen Investitionen von bis zu fünf Millionen Euro. Der Fonds begleitet auch talentierte Unternehmer mit umfassender Start-up-Erfahrung und einem breiten Investorennetzwerk, um das volle Potenzial der Unternehmen am Markt auszuschöpfen.
Avantgarde Labs Ventures ist ein Frühphaseninvestor für technologieorientierte Start-ups, die in schnell wachsenden B2B-Märkten tätig sind. Neben Risikokapitalinvestitionen bietet Avantgarde Labs Ventures operative Unterstützung in Echtzeit-Softwaresystemen, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz.
Über Heraeus
Der Technologiekonzern Heraeus mit Hauptsitz in Hanau, Deutschland, ist ein international führendes Portfoliounternehmen in Familienbesitz. Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf eine 1660 gegründete Familienapotheke zurück. Heute umfasst die Heraeus-Gruppe Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Elektronik, Gesundheit und industrielle Anwendungen. Kunden profitieren von innovativen Technologien und Lösungen, die auf umfassender Materialkompetenz und Technologieführerschaft basieren.
Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete Heraeus mit rund 14.800 Mitarbeitern in 40 Ländern einen Umsatz von 31,5 Milliarden Euro. Heraeus gehört heute zu den Top 10 Familienunternehmen in Deutschland und nimmt auf seinen globalen Märkten eine führende Position ein.