Das deutsche High-Tech-Startup Fusion Bionic, das Systeme zur Herstellung biomimetischer Oberflächen entwickelt und vertreibt, startet eine strategische Kooperation mit MOEWE optical solutions, einem führenden Hersteller polygonbasierter Lasermikrobearbeitungssysteme. Beide Unternehmen bündeln ihre Kräfte, um Ultrahochgeschwindigkeitssysteme für die Oberflächenbearbeitung und -funktionalisierung zu ermöglichen.
Die Funktionalisierung von Oberflächen mittels Lasertechnologien bietet eine alternative Lösung zu funktionalen Beschichtungen, die heute in der Industrie weit verbreitet sind. Viele dieser funktionalen Beschichtungen erfüllen jedoch nicht die REACH-Konformität oder sind sehr anfällig für Abbauprozesse.
Fusion Bionic, ein Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, bietet einen alternativen Zugang zu funktionalen Oberflächen mittels Laseroberflächentexturierung. Durch die Verwendung der proprietären Lasertechnologie des Direct Laser Interference Patterning, kurz DLIP, sind Hochleistungsoberflächen erreichbar, die selbstreinigende Eigenschaften, Anti-Icing Eigenschaften, reduzierte Reibung, verbesserte Kontaktleistung und vieles mehr bieten.
„Die kommerzielle Nutzung von lasergenerierten Funktionsoberflächen war lange Zeit aufgrund relativ langsamer Laserbearbeitungstechniken kaum realisierbar. Gelöst wurde dies durch die DLIP-Technologie, die es ermöglicht, funktionale Oberflächen mit Geschwindigkeiten von bis zu 1m²/min herzustellen. Fusion Bionic treibt die Kommerzialisierung der DLIP – Technologie seit ihrer Gründung durch verschiedene Produkte voran“, erklärt Tim Kunze, CEO und Mitbegründer von Fusion Bionic.
Die jetzt beginnende Partnerschaft mit MOEWE erhöht die mögliche Bearbeitungsgeschwindigkeit durch die Kombination zweier hochmoderner Lasertechnologien – Polygon-Scanning und DLIP – erheblich.
„Die Vorteile unserer polygonbasierten Strahlumlenkungssysteme entfalten sich besonders in Kombination mit Hochleistungslasern. Inzwischen sind Lasersysteme mit mittleren Leistungen von 2-3 kW in vielen Applikationslaboren zu etablierter Laserhersteller zu finden, wobei einige Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer-Gesellschaft Entwicklungen bis 20kW anstreben. Unsere Zusammenarbeit mit Fusion Bionic hat das Potenzial, diese Kräfte durch ihre proprietäre DLIP – Technologie und unsere fortschrittlichen Polygon-Scanning-Lösungen nutzbarer zu machen. Wir bei MOEWE freuen uns darauf, mit Fusion Bionic die Grenzen dessen zu erweitern, was möglich ist“, betont Prof. Andre Streek, CVO und Mitbegründer von MOEWE.
„In unserem Anwendungszentrum haben wir kürzlich mit unseren Kollegen von MOEWE Verarbeitungsgeschwindigkeiten von bis zu 3m²/min demonstriert, was im Hinblick auf eine weitere Technologie-Hochskalierung ein großer Erfolg ist. Wir haben begonnen, mit MOEWE an einer kommerziellen Implementierung der Polygon-DLIP-Technologie zu arbeiten, die später in diesem Jahr durch die optische Lösung COREultra auf den Markt gebracht wird“, betont Dr. Sabri Alamri, Forschungsleiter und Mitbegründer von Fusion Bionic.
Erste Laseranbieter zeigten bereits Interesse an der fortschrittlichen Polygon-DLIP-Technolgie von Fusion Bionic, wie beispielsweise die Edgewave GmbH aus Würselen. Der Laserhersteller stellte ein Multi-100W-Lasersystem seiner Serie PX600 zur Verfügung, um seine Leistung in Kombination mit dem Polygon-DLIP-Ansatz zu messen.
Die Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien wird eine schnelle Markteinführung ermöglichen und so das volle Potenzial der hochmodernen Mikrotexturierungslösung von Fusion Bionic freisetzen.
Fusion Bionic wurde Anfang 2021 gegründet und bereits ein erhebliches Kundeninteresse mehrerer industrieller und akademischer Partner weltweit geweckt. Kürzlich wurde Fusion Bionic aufgrund seiner erfolgreichen Teilnahme am Heraeus Accelerator Program 2021 zum Heraeus Accelerator Champion 2021 gekürt und hebt sich damit von mehr als 1800 weltweit aktiven Startups ab.
Über MOEWE Optical Solutions GmbH (MOEWE)
Das Unternehmen MOEWE wurde 2018 von Prof. Dr.-Ing. André Streek, Sascha Klötzer und Robby Ebert als Spin-Off des Laserinstituts Hochschule Mittweida gegründet. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Entwicklung und Produktion ultraschneller polygonbasierter Scansysteme. In einzigartiger Weise werden hierfür ein Doppelpolygon und ein ultraschneller FPGA-basierter Controller verwendet. Die Geräte sind daher sehr vielseitig, von der Mikroelektronik bis zur Stahlherstellung.